Im Prinzip sind eigentlich die meisten Armbrüste theoretisch zur Jagd geeignet. Jedoch ist die Armbrustjagd genau wie die Bogenjagd in Deutschland verboten. Dies gilt unabhängig von Jagdscheinen oder anderen Berechtigungen, da die Armbrust nicht als Waidgerecht gilt.
In vielen Ländern in denen die Bogenjagd erlaubt ist, ist die Armbrustjagt dennoch untersagt. Hauptsächlich scheint das darauf zurückzuführen zu sein, dass die Bogenjagd erheblich anspruchsvoller ist und sehr gute Fähigkeiten vom Schützen erfordert (Anpirschen auf 18m ). So werden Abschüsse von Amateuren automatisch verhindert.
Dagegen kann die Armburstjagd über große Entfernungen erfolgen und der Abschuss selbst kann leise erfolgen. Während der Bogen noch gespannt werden muss, kann die Armbrust die Energie speichern. Die Jagt verhält sich dadurch ähnlich wie bei Gewehren, jedoch ist die Armbrust sehr viel günstiger in der Anschaffung und damit ist die Hürde für Hobby-Schützen geringer. Zum Jagen gehört jedoch mehr, als nur zu treffen. Ein Amateur kann die vielen Anforderungen an eine waidgerechte Jagd wie das richtige Ansprechen, den sauberen Blattschuss und das Nachsuchen von getroffenen Tieren mit einem Schweißhund. Schnell wird die Jagd so zur Tierquälerei.
Beliebte Jagdarmbrüste im Nordamerikanischen Raum sind Armbrüste von Excalibur.
Da das führen einer Armburst in Deutschland in der Öffentlichkeit nicht erlaubt ist, ist ganz deutlich davon abzuraten mit einer Armbrust in den Wald zu gehen. Wird man damit angetroffen liegt der Verdacht auf Wilderei nah, da es keinen plausiblen legalen Grund dafür gibt.
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Der Langbogen ist eine der ältesten Bogenformen und wird deshalb gerne im traditionellen Bogensport eingesetz.
Als Waffe erlangte er einen legendären Ruf.
Er diente im Mittelalter als Kriegswaffe und wurde vorwiegend im alten England verwendet. Zwar wurde nachgewiesen, dass Langbögen bereits um Christie Geburt von nordeuropäischen Stämmen genutzt wurden.
Dennoch konnten sie sich als Kriegswaffen erst im hohen bis späten Mittelalter durchsetzen. Von der römischen Armee wurden lieber kurze Bögen verwendet.
Der Langbogen ist im Gegensatz zu herkömmlichen Bögen etwa so lang wie der Schütze, daher auch der Name.
Andere Bögen sind deutlich kürzer.
Früher wurden die Langbögen vor allem aus Eibenholz hergestellt. Das ist einer der Gründe, warum die Eiben heute unter Naturschutz stehen. Sie sind selten geworden, weil im Mittelalter ganze Eibenwälder abgeholzt wurden, um Langbögen herzustellen.
Heute wird ein Langbogen oft aus Ulmenholz oder Eschenholz gefertigt, billige Varianten auch aus Rattan, Eibe ist dagegen ziemlich kostspielig, hochwertige Exemplare werden aber weiterhin daraus gefertigt.
Charakteristisch sind dabei die zwei Farben der Eibe.
Das weiche aber zähe Splintholz ist hell, das starke druckfeste Kernholz im Rücken ist rot-braun.
Durch diese natürliche Kombination wurden beeindruckende Schussleistungen erreicht.
Die Langbogenschützen erhielten eine sehr hochwertige Ausbildung. Sie galten als sehr spezialisierte Kämpfer und konnten bis zu zehn Pfeile pro Minute abschießen.
Dabei erzielten sie problemlos Reichweite von knapp 200 Metern. Bestand eine Einheit aus 1.000 Langbogenschützen, konnte sie etwa 500 Kilogramm Pfeile pro Minute abschießen.
Eine beachtliche Anzahl, die effektiv und gefürchtet war.
Dass Langbogenschützen eine sehr aufwendige Ausbildung erhielten, leuchtet ein, wenn man sich die erforderliche Technik verinnerlicht, die nötig ist um derartige Ergebnisse zu erzielen.
Denn man darf nicht vergessen, dass ohne Bogenfenster und Visier, mit einem handgeschnitzem Bogen geschossen wurde und das auf möglicherweise bewegliche Ziele.
Das reale Vorbild für Robin Hood, soll ein solcher Langbogenschütze gewesen sein.
Die richtige Langbogen-Technik erfordert einen bequemen und Schulterbreiten Stand, bei dem beide Füße in Zielrichtung nebeneinander stehen.
Der hintere Fuß kann bei Bedarf ein Stück nach vorne versetzt werden.
Die Hüfte sollte sich dabei jedoch nie gegen die Fußstellung drehen.
Der Oberkörper bleibt aufrecht.
Nun kann die Sehne mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger gezogen werden.
Hierbei sollte ein Fingerschutz getragen werden. Die Hauptlast sollte auf dem Zeige- und Mittelfinger liegen.
Nur rund 10% der Last werden auf den Ringfinger verlagert. Die Sehne sollte in der dem Körper am entferntesten liegenden Fingerfurche des Mittelfingers liegen und zugleich auf dem hinteren Drittel des Zeigefinger-Endglieds.
Das Endglied des Ringfingers wird, wie bereits erwähnt, zu nur 10% belastet.
Eine fehlerhafte Fingerhaltung führt zu einem Verdrehen der Sehne und damit zu einer eventuellen Treffungenauigkeit.
Für den Auszug ist der Bogenarm gestreckt.
Zunächst wird die Sehne leicht angespannt, bevor der Bogen Richtung Ziel gehoben wird.
Nun kann die Sehne in einer gleichmäßigen Bewegung des Ellenbogens nach hinten gezogen werden. Der Langbogenschütze sollte dafür lediglich die Rücken- und Schultermuskulatur nutzen.
Nun kann die Zughand so weit nach hinten gezogen werden, dass der Mittel- oder Zeigefinger den Mundwinkel berühren. Hier ist der konstante Ankerpunkt sehr wichtig, damit die Auszugsbewegung konstant verläuft. Berührt der Mittelfinger den Mundwinkel, wird das als hoher Anker bezeichnet. Berühmt stattdessen der Zeigefinger den Mundwinkel, handelt es sich um einen tiefen Anker.
Wenn sich nun die Finger der Zughand entspannt öffnen, kann der Ablass erfolgen.
Ein aktives Öffnen der Finger der Zughand bringt kein optimales Ergebnis. Die Zughand wird durch den von der gespannten Muskulatur der Schulterblätter verursachten Zug auf die Schulter gezogen.
So leicht sich der Vorgang lesen lässt, so viel Übung benötigt es, bevor ein Langbogen optimal eingesetzt werden kann.
Die Technik muss immer wieder geübt und verfeinert werden. Viele Fehler lassen sich nur mit fachlicher Anleitung vermeiden.
Für Kinder war es in England teilweise verpflichtend einige Stunden pro Woche mit dem Bogen zu trainieren.
Für das Training durfte sogar der Gottesdienst ausgelassen werden. Jahrelanges Training war aber auch den extremen Zuggewichten damaliger Bögen geschuldet.
Über 140# konnten durch steckengebliebene Pfeilspitzen nachgewiesen werden. Deformierte Knochen bei Skeletten, belegen diese Werte.
Heutige Bögen bringen selten mehr als 60# auf die Bogenwaage.
In England hatten die Wurfarme im Querschnitt eine sogenannte D-Form.
Sie waren vorne gerade und wurden nach hinten zu halbrund.
Im Gegensatz dazu nutzten die amerikanischen Indianer und die Nomaden Bögen mit einer flachen und rechteckigen Form im Querschnitt.
Sie waren also vorne und hinten gerade geformt. Diese Form wird Flachbogen genannt.
Moderne Bögen haben fast alle diesen Querschnitt.
Grundsätzlich gibt es folgende Bogenformen:
die gerade Bogenform
die reflex-Form
die deflex/reflex-Form
die recurve-Form
Bei der geraden Bogenform ist der Langbogen aus einem geraden Stück Holz hergestellt. Die gerade Form ist die Urform.
Bei der reflex-Bogenform ist der Langbogen in sich nach vorn gebogen.
Der Bogen kann durch die stärkere Vorspannung mehr Kraft auf den Pfeil übertragen. Bei der deflex/reflex-Form ist der Bogen mittig nach hinten geschwungen. Die Wurfarme gehen leicht nach vorn.
Auch hier lässt sich mehr Kraft auf den Pfeil übertragen. Auch hier ist der Bogen mittig nach hinten geschwungen, die Wurfarmenden sind jedoch sehr weit nach vorn gebogen.
Bei dieser Bogenform kann der Bogen kürzer sein, obwohl die Auszugslänge gleich bleibt.
Sind die Wurfarme so weit nach vorne gebogen, dass die Sehne am Bogen aufliegt, handelt es sich um einen Recurvebogen.
Des weiteren kann zwischen laminierten und massiven bögen unterschieden werden.
In der Urform sind die massiven Langbögen aus nur einer Holzart und dadurch sehr empfindlich. Sie müssen gut gepflegt werden, damit sie lange halten und nicht brechen.
Laminierte Bögen haben hingegen neben dem Holzkörper noch eine weitere Schicht aus einem anderen Material. Meist wird heute dafür Fiberglas benutzt.
Früher auch Tier- oder Planzensehnen.
Diese Bögen sind strapazierfähiger und können auch einige Tage aufgespannt stehen. Vermeiden sollte man das aber trotzdem. ;)
Der hauptsächliche Vorteil der Laminierung ist die Kombination verschiedener Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften.
An der Bauchseite des Bogens sind besonders zugfeste Materialien sinnvoll, der Rücken dagegen sollte möglichst hart und druckfest sein. Glasfaser und Carbon sind aufgrund ihrer Zugfestigkeit daher besonders für den Bauch geeignet.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Pfeilauflage bzw. dem Bogenfenster.
Langbögen ohne Bogenfenster und Pfeilauflage sind die Urform.
Später wurden Bogenfenster und Pfeilauflage verbaut. Das Bogenfenster sorgt dafür, dass der Pfeil dichter zum Mittelpunkt der Bogenbreite auszurichten ist.
Das hat erheblichen Einfluss auf die Zielgenauigkeit. Besonders das gleichmäßige einnocken wird erleichtert.
Außerdem fliegen die Pfeile besser, da sie geradeaus und nicht um einen Bogen herum fliegen.
Bei der Pfeilauflage handelt es sich um eine kleine Kante im Bogenfenster. Auf diese kann der Pfeil gelegt werden.
Das machte die Positionierung auf dem Handrücken entbehrlich und diente deshalb dem Komfort.
Jahrtausende nach der ersten Benutzung von Langbögen zu Kriegs- und Jagdzwecken gibt es auch heute noch Langbogenschützen.
Der Langbogensport hat sich zu einer beliebten Sportart entwickelt.
Heute schießt der Langbogenschütze nicht mehr auf bewegliche Ziele, sondern auf standardisierte Zielscheiben.
Das Bogenschießen gehört zu den Präzisionssportarten und erfordert viel Geschick und Übung.
Während im Bogensport oftmals hochentwickelte Sportbögen mit vielen Extras für mehr Treffsicherheit zum Zuge kommen, gibt es auch heute noch traditionelle Bogenschützen, die Langbögen ohne technische Raffinessen verwenden und sich und ihre Kunstfertigkeit in Sportwettkämpfen messen.
Sehr beliebt sind heute Parcours, die im Wald aufgebaut werden.
Langbogenschützen können hier auf Tierattrappen schießen.
Allerdings ist die echte Jagd mit dem Bogen in zahlreichen Ländern verboten. Dazu gehören Deutschland, Österreich, Schweiz und das Vereinigte Königreich.
Abschließend bleibt zu sagen, dass der Langbogensport und der Bogensport im Allgemeinen, aufgrund der erforderlichen Konzentration und Disziplin sehr stark zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen kann. Deshalb ist der Langbogen sogar Teil eines therapeutischen Ansatzes.
Wer einmal mit dem Bogensport angefangen hat, wird schwer damit aufhören können.
Unsere Langbögen finden Sie hier: LANGBÖGEN
Wenn man von Pfeiltuning spricht ist nicht nur der Spinewert von Bedeutung, sondern auch der Schwerpunkt, der sich ebenfalls bei Veränderungen des Spitzengewichts oder der Schaftlänge verschiebt. Den Schwerpunkt berechnet man mit der FOC-Formel. FOC ist die Abkürzung für Front of Center oder Forward of Center, man findet auch die Schreibweise F.O.C. mit einem % dahinter oder auch ohne. Doch wozu muss man das wissen?
Der Schwerpunkt verändert den Pfeilflug. Man ist sich einig, dass ein Schwerpunkt, der hinter der geometrischen Mitte des Schaftes liegt eher suboptimal ist, da der Pfeilflug dadurch unsauber und unpräzise wird - der Pfeil „schwimmt" oder tendiert sogar dazu sich zu überschlagen. Ist der Schwerpunkt zu weit an der Spitze, ist der Schuss an sich stabiler, der Pfeil verliert aber schnell an Höhe und dadurch auch an Weite.
Die Formel:
Die Berechnung wird mit der FOC-Formel durchgeführt und das Ergebnis in Prozent angegeben. Die allgemeine Formel lautet:
(B - (A : 2)) x 100
X= _________________
A
A ist die Gesamtlänge des Pfeils, gemessen vom Nockenende bis zur Spitze.
B ist der Balancepunkt, den man vorher herausfinden muss, indem man den Pfeil auf einer scharfen Kante ausbalanciert und diesen Punkt dann kennzeichnet. Misst man vom Pfeilende bis zu markierten Punkt wird das Ergebnis positiv, misst man von der Pfeilspitze wird das Ergebnis mit einem negativen Vorzeichen zu sehen sein, denkt man sich dieses jedoch weg ist die Rechnung noch immer korrekt.
X ist die Strecke vor der geometrischen Mitte in Prozent angegeben, aber Achtung: Die deutsche Übersetzung für Front/Forward of Center würde sinngemäß Strecke/Lage vor dem Zentrum bedeuten. Heißt, dass man die Strecke in Richtung Spitze vom Mittelpunkt aus misst und dort befindet sich der Balancepunkt. Das Ergebnis steht aber in Relation zur Gesamtlänge des Pfeils. Wenn man also zum Beispiel einen 30 Zoll Pfeil und einem FOC-Wert von 10% besitzt, liegt der Balancepunkt 3 Zoll (10% von 30") und nicht 1.5 Zoll (10% von 15") vor der Mitte.
Es gibt zahlreiche Tabellen, in denen verschiedene FOC-Angaben empfohlen werden. Einige richten sich nach Intention (Jagd, Feld, olympisches Bogenschieße etc.) andere nach Schaftmaterial oder Können des Schützen. Letztendlich sollte jedoch jeder seinen eigenen Wert finden und darauf achten, dass die Pfeile möglichst den gleichen Balancepunkt haben um auch ein gleiches Schussverhalten zu erhalten. Wie verändert man den Schwerpunkt?
Behält man die Länge des Pfeils bei und erhöht das Gewicht der Spitze rückt der Schwerpunkt nach vorne, bei leichterer Spitze nach hinten. Erhöht man das Gewicht am Ende des Pfeils rückt der Schwerpunkt nach hinten, bei leichterem Ende nach vorne.
Behält man das Gewicht der einzelnen Komponenten bei und wählt einen kürzeren Schaft, geht der Schwerpunkt nach vorne, demnach bei einem längeren Schaft nach hinten.
Die meisten FOC-Werte befinden sich im Bereich von 6 - 16%. Was man sich also merken sollte: Ein höherer FOC-Wert (Schwerpunkt näher an der Spitze) bedeutet einen stabileren Pfeilflug mit mehr Wucht, jedoch parabelförmiger und darunter leidet die Reichweite.
Aus einem niedrigeren FOC-Wert (Schwerpunkt näher am Mittelpunkt) resultiert eine flachere Flugkurve mit der man größere Distanzen überwinden kann, dafür muss man jedoch einen unruhigeren und unpräziseren Pfeilflug in Kauf nehmen.
Die Archery Merchants and Manufacturers Organization - kurz AMO - ist ein Verband, welcher mehrere Standards für den Bogensport entwickelte, um z.B. Längen und andere Größen vereinheitlicht zu können. 1953 noch unter dem Namen AMADA (Archery Manufacturers and Dealers Association) in Wisconsin gegründet, nennt sich die Organisation heute ATA (Archery Trade Association). Verbunden mit den AMO Standards, setzte sich eben diese Begrifflichkeit trotz erneuter Namensänderung durch und erlangte allgemeingültigen Wert und Akzeptanz.
Zuggewicht:
Das Zuggewicht wird in englischen Pfund angegeben (lbs: 1 Pfund = 0,45 kg) und wird laut AMO bei einem Auszug von 28 Zoll (28") gemessen. Bei einem abweichenden Auszug unterscheidet sich das tatsächliche Zuggewicht ziemlich wahrscheinlich von den Angaben des Herstellers.
Auszugslänge:
Wie oben bereits erwähnt wird das Zuggewicht eines Bogens bei einem Auszug von 28" bestimmt, doch wie ist der Auszug laut AMO definiert? Hierbei wird erst die echte Auszugslänge (DLPP = Draw Length to Privot Point) gemessen, also im Vollauszug vom Nockpunkt bis zum tiefsten Punkt im Bogengriff (Privot Point). Danach werden weitere 1,75" dazu addiert. Beträgt die echte Auszugslänge 26,25" und wir addieren 1,75" dazu, erhalten wir mit dieser Rechnung die 28", genau den Wert, mit dem das Zuggewicht bestimmt wird. Da die Griffstärke durchaus variieren kann (1,75" sind demnach ein Näherungswert), es beim Auszug aber hauptsächlich auf die Distanz vom Druckpunkt bis zur Sehne ankommt, wird auf genauere Präzision beim Messen des Griffstückes verzichtet und die Griffstärke als 1,75 Zoll definiert. Die echte Auszugslänge wird immer bei 26,25 Zoll bleiben, unabhängig vom Griffstück.
Ein Flachbogen lässt sich primär durch den Querschnitt seiner Wurfarme definieren. Diese
sind nicht wie beim englischen Langbogen rund oder D-förmig, sondern rechteckig bzw.
trapezförmig und flach. In den meisten Fällen sind sie außerdem breiter und verjüngen sich in
Richtung Tips und zum Griffstück hin. Die Bauweise hat mehrere Vorteile, sodass sie
heutzutage überwiegend bei Lang- und Recurvebögen Verwendung findet. Die ersten
unangefochtenen Bogenfunde sind tatsächlich Flachbögen aus Holmegård in Dänemark (ca.
8000 Jahre alt).
Was hat diese Bauweise für Vorteile?
Die Wurfarme sind weniger massiv, also leichter und elastischer, wodurch weniger Energie
verwendet werden muss, um die Wurfarme zu bewegen und mehr Energie vorhanden ist, mit
der der Pfeil beschleunigt werden kann. Dadurch wird eine höhere Pfeilgeschwindigkeit
erzielt. Außerdem sinkt durch die geringere Masse auch der Handschock. Ein weiterer Vorteil
liegt in der Langlebigkeit des Bogens. Durch die flachere Bauweise verteilt sich der Druck
beim spannen besser und der Bogen ist damit bruchresistenter. Es können also auch kürzere
Bogenlängen gewählt werden, ohne den Bogen zu großen Kräften auszusetzen.
Flachbögen sind heute die Regel. Fast alle heute gebauten Bögen sind Flachbögen.
TopHat® ist ein deutscher Hersteller für Pfeilspitzen. Es handelt sich dabei um die Kümmerle GmbH. Seit über 40 Jahren fertig die Firma Präzisionsdrehteile. Dabei ist das Produktportfolio weitreichend, unter anderem werden Produkte für Kardiologie, Orthopädie und Neurologie gefertigt, aber auch Teile für Optik, Feinmechanik und Leiterplattentechnik. Die Firma verfügt entsprechend über weitgehende Erfahrungen im Bereich der präzisen Metallverarbeitung. Diese Erfahrung sieht man auch an der hervorragenden Qualität der Pfeilspitzen.
In unserem Sortiment haben wir unter anderem die folgenden Produkte von TopHat®:
Kurz gesagt: der Spinewert bestimmt den Durchbiegewert bzw. die Steifigkeit des Pfeilschaftes.
Fangen wir technisch an. Man misst den Spinewert mit einem Spinetester; Der Schaft wird dabei auf zwei kleine Halterungen, mit einem Abstand von 26 Zoll (66cm), gelegt.
Die Jahresringe liegen senkrecht, also parallel zur Messung, weil sich später beim Schuss der Pfeil auch so um den Bogen biegt.
Auf die Mitte des Schaftes wird ein Gewicht der Masse 2 lbs (0,908 kg) gehängt.
Je mehr der Schaft nachgibt, desto niedriger ist der Spinewert.
Spinetester geben direkt einen Wert in Pfund an; es gibt Modelle mit digitaler Anzeige oder mit mechanischer Messuhr.
Die so ermittelten Werte gelten für Pfeile mit einer Länge von 28 Zoll.
Eine Umrechnungstabelle zum selber ausrechnen findet sich z.B. im Bogensportwiki.
Schäfte werden meist in fünfer Gruppen eingeteilt. Z.B. 40-45#. Die Angabe dient eigentlich dazu, direkt zu wissen für welche Bogenstärke ein Pfeil geeignet ist. Daher haben härtere Schäfte einen höheren Spinewert, da sie für stärkere Bögen gedacht sind. Also 40# Schäfte eignen sich für einen 40'# Bogen unter Normbedinungen.
Die Normbedingungen sind:
Da in den seltensten Fällen alle Bedingungen genau erfüllt sind, muss man den Wert entsprechend anpassen. Näheres dazu weiter unten.
Die oben genannte Spinemessung verläuft nach ATA Archery Trade Association ( früher AMO ) Standard und wird fast ausschließlich noch für Holzschäfte verwendet. Bei modernen Materialien wie Aluminium, Glasfaser oder Carbon wird der Easton Standard verwendet.
Beim Easton Standard wird der Schaft auf eine Länge von 28 Zoll mit einem Gewicht mit der Masse 880 gramm also 1,94 lbs gemessen.
Nach diesem Verfahren wird direkt der Wert in tausendstel Inch angegeben den der Pfeilschaft durchgebogen wurde. Spine von 300 bedeutet also 0,300 inch durchgebogen. 500 = 0,5 inch durchgebogen.
Je stärker der Schaft, desto niedriger der Spinewert.
Diesen Spinewert finden Sie meistens bei Carbonschäften, entweder als tausendstel: z.B. 500 oder auf 1 Inch bezogen zb: 0.500 oder .500.
Aber Achtung, einige Hersteller haben ihre eigenen Skalen die mit diesem Wert nichts zu tun haben.
So hat ein Heritage Carbonschaft von Carbon Express mit der Variante 150 einen Spine von 495 und die Variante 75 hat einen Spine von 670.
Wir geben bei allen Produkten mit eigener Skala auch den echten Spinewert an, damit Sie vergleichbare Werte haben und mit Spinetabellen arbeiten können.
Welchen Spinewert Sie bei Ihren Pfeilen benötigen, hängt von mehreren Faktoren ab.
Da der Wert auf 28 Zoll gilt, ändert sich der benötigte Spine abhängig vom Auszug. Pro Zoll (1Inch = 1Zoll) die der Auszug länger ist (ausschlaggebend ist, wie weit der Pfeil vom Schützen tatsächlich gezogen wird, also der persönliche Auszug des Schützen), kann man 5 lbs dazuzählen und pro Zoll das der Pfeil kürzer ist kann man 5 lbs abziehen.
Das Gleiche gilt für Spitzen.
Das Normalgewicht sind 125 Grain.
Hier kann man pro 25 grain Abweichung 3-5 lbs dazuzählen (schwerere Spitze) oder abziehen (leichtere Spitze).
Bei getaperten Schäften (Auch Bambusschäfte) kann man 5 lbs dazuzählen.
Auch der Bogen hat einen Einfluss auf den benötigten Spinewert. Standard ist ein gerader glasbelegter Langbogen mit Draconsehne.
Einen sehr guten Wert bieten auch Spinewerttabellen wie diese ( Die Erste für Carbonschäfte, die Zweite für Holzschäfte):
Auch an dem Schaft im Ziel kann man sehr gut Fehler im Spine erkenne.
Wenn der steckende Pfeil bei einem Rechtshandbogen (Pfeilauflage Links) von Links eingeschlagen ist (also die Nocke links von der Einschlagstelle), dann war der Spine zu weich. Meist kann mann dann tunen indem man den Pfeil kürzt,
Ist die Nocke auf der Rechten Seite, dann konnte sich der Pfeil nicht um den Bogen bewegen, weil der Spine zu hart war. Hier könnte man mit einer schweren Spitze tunen, aber meistens ist es sinnvoller dann doch lieber eine Gruppe niedriger zu wählen.
Die Zugkraft des Bogens in lbs (pound)
Das Gewicht des Pfeils in Grain ( 1g~15.43 grain ) [ Umrechnungstabelle Grain und Gramm mit online Rechner]
Dieser Wert ist ein Maß für das Gewicht, dass ein Pfeil mindestens haben sollte, damit der Bogen beim schießen keinen Schaden nimmt. Ist der Pfeil für einen Bogen zu leicht, wird der Bogenarm nicht genügend durch die Trägheit des Pfeils verlangsamt. Es wird insgesamt zu wenig Energie an den Pfeil abgegeben und der Schuss ist für den Bogen wie ein leichter Leerschuss. Die Energie der vorschnellenden Bogenarme kann dabei so groß sein, dass der Bogen zerstört wird. Wenigstens nimmt er bei ständiger Belastung durch zu leichte Pfeile mit der Zeit Schaden und bei vielen Bogenherstellern erlischt die Garantie, wenn der gpp zu klein ist. Auf der anderen Seite ist der gpp auch ein direktes Maß für den Wirkungsgrad des Bogens. Je niedriger der gpp, desto schneller fliegt der Pfeil. Ein schneller Pfeil fliegt genauer und weiter. Generell sollte Geschwindigkeit immer einem höheren Gewicht vorgezogen werden, daher ist es nicht sinnvoll einen unnötig hohen gpp zu wählen.
Der benötigte gpp hängt vom Bogen ab, generell ist man bei Selfbögen mit 9-10 gpp auf der sicheren Seite. Bei modernen Materialien können auch niedrigere gpp angemessen sein, am Besten fragt man in diesem Fall den Hersteller des Bogens.
Um besonders hohe Reichweiten zu erreichen werden auch 2-4 gpp benutzt, um z.B. an Flighttunieren teilzunehmen. In diesem Fall kann es sein, dass die Bögen nur wenige Schüsse aushalten und danach brechen.
Der Grain per pound Wert ist das gesamte Pfeilgewicht in grain geteilt durch die Zugkraft des Bogens in lbs. Die Zugkraft die auf dem Bogen angegeben wird bezieht sich meist auf eine Auszugslänge von 28 zoll, sollten Sie weiter ziehen, muss der Wert angepasst werden.
Das Gewicht des Pfeils ist das Gesamtgewicht, also mit Spitze, Befiederung und allem anderen.
Rechenbeispiel: Ein 32g Pfeil (G) und ein 45# Bogen bei 28" Auszug des Schützen (Z).
1g~15.43 grain
32g~ 495 grain
Formel: G/Z= GPP
495/45= 11 (gpp)
Dieser Pfeil wäre also für den Bogen ausreichend schwer, er könnte sogar auf etwas leichter sein um höhere Pfeilgeschwindigkeiten zu erreichen.
In den meisten Fällen wird man wissen wollen, wie schwer ein Pfeil am besten sein sollte, damit man mit einem optimalen gpp schießt. Z.B. wichtig bei der Auswahl der richtigen Spitze.
45# Bogen 28" Auszug (Z).
Wir wollen beispielsweise einen gpp von 9 (GPP).
Formel: Z*GPP= Pfeilgewicht in grain
45*9 = 405 (grain) [~ 26,24g]
Ein 405 grain Pfeil wäre für diesen Bogen und Wunsch-gpp das richtige.
Heulspitzen haben eine lange Tradition. Wie bei einer Flöte durchströmt Luft ein Loch in der Spitze und erzeugt dabei den Heulton.
Heulpfeile wurde zum einen als Signal eingesetzt. Etwa bei der Koordination von Truppenverbänden. Eine andere Verwendung war die Einschüchterung des Feindes. Bei den Samurai war es nicht unüblich zuerst Heulpfeile hin und her zu schießen um den eigenen Truppen Glück zu bringen. Auch wurden Nachrichten an diese Pfeile gebunden und zum Beispiel in Festungen geschossen, durch den Heulton wusste man, dass es eine neue Nachricht gab.
In Japan werden besonders prächtige und oft sehr teure Heulpfeile, genannt Kabura-ya (Rübenpfeile), bis heute eingesetzt. Sie dienen unter anderem beim Momote Shiki Ritual des Shintoismus dazu, böse Geister zu vertreiben. Schon der Besitz eines solchen Pfeiles soll eine gewisse glückbringende Wirkung haben, daher kann man sie besonders zum Neujahrsfest, an vielen Shintoschreinen kaufen.
Japanische Heulspitzen sind meist aus Holz gefertigt, moderne Spitzen werden aus robustem Messing gefräst und lassen sich zum Reinigen aufschrauben. Diese Spitzen können immer wieder verwendet werden. Heulspitzen aus früherer Zeit waren nach dem ersten Schuss meist zerstört oder konnten nicht wieder verwendet werden, weil sie dem Feind in die Hände fielen.
Eine Selfnock ist die klassische Form einer Nocke. Sie wird direkt in den Schaft gesägt. Dabei ist darauf zu achten, dass der Schlitz 90° zur Maserung des Holzes gesägt wird. Andernfalls wird der Schaft, durch die Sehne, beim Schuss aufgespalten. Zur zusätzlichen Stabilität ist es üblich den Schaft bis kurz unter die Nocke mit einem Faden zu umwickeln. Früher wurden dafür Tier- und Pflanzensehnen verwendet, heute finden aber auch Zwirne verwendung, die sich durch hohe Abriebfestigkeit auszeichnen.
Die Wicklung an der Nocke wird nicht geknotet. Bevor das letzte Stück gewickelt wird, legt man eine Schlaufe an den Schaft und umwickelt diesen. Die Schlaufe guckt dabei oben und unten aus der Wicklung. Das letzte Stück der Wicklung wird anschließend in die Schlaufe gefädelt und die Schlaufe dann unter der Wicklung durchgezogen. Auf diese Weise wird dass Ende des Wicklungsfadens fest unter die Wicklung gezogen, ohne dass ein Knoten nötig ist. Es ist empfehlenswert diese Stelle oder die gesamte Wicklung noch mit Kleber zu fixieren. Üblich ist verdünnter Holzleim, sicherer hält es aber mit einem Cyanoacrylat.
Self-Nocken gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die einfachste Version ist einfach ein Schlitz direkt in den Schaft. Um die Selfnocke zu verstärken ist es jedoch üblich die Nocke mit Hartholz, Horn oder Knochen zu verstärken. Dabei kann entweder der Schaft oben komplett durch ein Hartholz ersetzt werden, indem dieser gespleisst wird. Als Holzarten bieten sich heimische Esche, Eiche, Buche und Buchsbaum an. Aber auch Tropenhölzer finden Verwendung, nicht zuletzt aufgrund ihrern optischen Vorzüge.
Wird die Nocke mit Horn verstärkt, geschieht das meist durch einsägen eines Schlitzes indem eine Hornplatte von 2-4mm Dicke eingeklebt wird. Dafür eignen sich besonders moderne zwei-Komponenten-Epoxydkleber.
Manche Schaftsorten müssen zwingend verstärkt werden, wenn eine Selfnock verwendet werden soll. Das betrifft besonders Schäfte aus Bambus. Da die Fasern des Bambus parallel zur Längsseite des Schaftes verlaufen, würden diese durch die Bogensehne aufgespalten werden.
Oben: In diesen Bambusschaft wurde ein Hornstück eingeklebt. Das Foto stammt von einem unserer Samuraipfeilen. Die Wicklung muss nicht bis oben zur Nocke gehen, das die Verstärkung durch das Horn ausreichend haltbar ist. Verwendet man kein Inlay so muss die Wicklung vollständig bis zum Anfang der Nocke geführt werden.
Oben: Bei dieser Selfnock in einem Kiefernschaft, sieht man sehr schön die Maserung des Holzes. Die Selfnock ist senkrecht zur Maserung eingesägt. Zusätzlich liegt direkt unter der Nocke eine Wicklung. Die Reflektion auf der Wicklung entsteht durch den Überzug aus Cyanoacrylat. Alle unsere gewickelten Pfeile werden so hochwertig gearbeitet. Das obere Ende des Garns wurde durch die Wichlung gezogen und ist nicht mehr zu sehen.